Ethanolkamine werden ebenfalls als Designerfeuer bezeichnet. Wie die Bezeichnung schon verrät, eignen sich diese Kamine nur zum Anschauen und nicht zum Heizen. Dabei ist es nebensächlich, um welche Art von Räumlichkeit es sich handelt. Die Punkte, die es zu wissen und beachten gibt, wenn es um den Bioethanolkamin geht, sind immer die Gleichen.
Auf den ersten Blick ist die Art von Kamin verlockend, da diese keinen Anschluss an den Kamin benötigen und somit theoretisch überall aufgestellt werden kann. Die Flammen sind echt und entstehen durch die Verbrennung des Brennstoffs. In diesem Punkt sind die Unterschiede zu anderen Heizmaterialien gering. Jedoch sind auch die Kosten ins Auge zu fassen.
Um die Frage zu klären, ob ein Ethanolkamin auch für eine Autowerkstatt geeignet ist, haben wir und mit kaminlicht.de unterhalten und diesen Artikel verfasst.
Erzeugt der Bioethanolkamin Wärme?
Vor einigen Jahren haben die Hersteller geworben, Bioethanol gegenüber anderen Brennstoffen einen entscheidenden Vorteil hat. Es geht keine Wärme über den Kamin verloren, so die Werbesprüche der Hersteller. In der Praxis ist diese Aussage zwar korrekt, jedoch nur die halbe Wahrheit. Bei der Verbrennung von Bioethanol entsteht Wärme, jedoch auch viele weitere Stoffe, die zu einer Verschlechterung der Umgebungsluft führen. Im Weiteren wird für die Verbrennung viel Sauerstoff benötigt.
Um sich langfristig in den Räumen bei brennendem Kamin aufhalten zu können, ist es notwendig die Räume zu lüften. Dies kann wahlweise in häufigem Stoßlüften oder durch die permanente Belüftung erfolgen. Dadurch geht die Wärme, die durch das Feuer entsteht, automatisch verloren.
Bei genauer Betrachtung wird ebenso viel Sauerstoff verbraucht, wie Wärme erzeugt wird. Dies verdeutlicht umso mehr, wie wichtig das Lüften ist und dass die Wärme verloren geht. Dies ist der gleiche Effekt, wie beim Heizen mit Kerzen aller Art. Auch die zusätzlichen chemischen Stoffe, die an die Luft übergehen und für den Körper ungesund sind, sind nicht zu unterschätzen.
Wie sind die Kosten von Bioethanol im Vergleich zu anderen Brennstoffen?
Um günstig zu heizen ist auf zwei Faktoren zu achten. Neben den Kosten für den Brennstoff kommt es ebenfalls auf die bestmögliche Wärmegewinnung und Wärmenutzung an. Diese Faktoren können zwar getrennt betrachtet werden, dennoch ist ebenfalls eine Kombination dieser beiden Punkte nicht zu vernachlässigen.
Es empfiehlt sich nicht nur auf den aktuellen Preis zu achten. Da die verbauten Kamine langfristig genutzt werden sollen, ist die Preisentwicklung in den letzten Jahren und Jahrzehnten sowie eine Einschätzung für die Zukunft interessant. Auch wenn die Prognosen nur bedingt möglich sind, geben die preislichen Veränderungen der Vergangenheit eine Grundlage zur Einschätzung.
Um einen gemeinsamen Nenner für die Angabe von Heizkosten zu haben, werden die Preise in Kilowatt erzeugte Wärme angegeben. Bereits alte Zahlen zeigen deutlich, dass das Heizen mit Bioethanol 10 mal so teuer wie das Heizen mit Holz ist. Heizöl und Erdgas sind hingegen knapp doppelt so teuer wie Holz.
Worauf ist beim Umgang mit Bioethanol zu achten?
Der Umgang mit Bioethanol ist nicht zu unterschätzen. Während bei anderen Brennstoffen eine automatische Befüllung der Brennkammer gegeben ist, ist dies bei Bioethanol nicht der Fall. Auch bei Scheitholz ist oftmals ein manuelles Nachlegen notwendig, was bei bestehender Flamme möglich ist.
Bei Bioethanol ist hingegen wichtig, dass die Brennkammer und die Brennwanne komplett ausgekühlt sind. Ansonsten würde die Gefahr bestehen, dass beim Eingießen des flüssigen Ethanols die Flamme auf die Flasche übergeht. Ebenso sind Tropfen, die daneben gehen, komplett zu entfernen, bevor das Feuer entfacht wird.
Auch die Lagerung ist nur in kleinen Mengen erlaubt, was wiederum eine Vorratshaltung zur Erzeugung der Wärme schwierig macht.
Lohnt sich die Umrüstung auf andere Brennstoffe?
Die Umrüstung von Bioethanol auf andere Brennstoffe lohnt sich auf alle Fälle, wenn es um das Heizen der jeweiligen Räumlichkeiten geht. Diese Feststellung gilt auch dann, wenn alle Kosten berücksichtigt werden. Die Kosten beziehen sich nicht nur auf den Brennstoff, sondern auch die Anschaffung und Montage ist bei der persönlichen Kalkulation zu bedenken. Dabei ist von einer gewissen Nutzungszeit pro Jahr und Anzahl von Jahren auszugehen.
- Holzkamin: Preis des Kamins, Anschluss an den Schornstein, Abnahme durch den Schornsteinfeger, feuerfester Untergrund
- Gaskamin: Preis des Kamins, Anschluss an den Schornstein
- Ölkamin: Preis des Kamins, Anschluss an den Schornstein
- Bioethanol: Preis des Kamins, je nach Modell feuerfeste Unterlage vorteilhaft
Diese Ausgaben sind nur einmalig. Lediglich beim Schornsteinfeger, der bei allen Arten von Schornsteinen Reinigungen und Kontrollen vornimmt, sind weitere laufende Kosten, die unterschiedlich hoch sind. Die wesentlichen laufenden Kosten sind die Kosten für die Anschaffung des Brennstoffs.
Eine weitere Alternative stellt eine Solarthermie dar. Diese ist jedoch an die Sonnenenergie gekoppelt und somit nicht dauerhaft interessant und wärmebringend. Vor allem im Winter, wenn die meiste Wärme benötigt wird, wird oftmals nicht ausreichend Wärme erzeugt. Dies ist jedoch von Region zu Region und Winter zu Winter unterschiedlich.
Welchen Nutzen haben Ethanol Kamine?
Fest steht, dass Ethanol und Bioethanol Kamine für das Heizen einer Autowerkstatt und auch anderer Räume nicht geeignet. Daher stellt sich, wenn es um die Anschaffung von Kaminen geht, die Frage, welche Vorteile und welchen Nutzen diese Kamine haben.
Wenn es um eine kleine Feuerstelle geht, die nicht Wärme spenden soll, sondern einen Hingucker darstellt und eine besondere Atmosphäre in die Wohnung bringt, stellen Bioethanolkamine eine interessante Lösung dar. Auch in Mietwohnungen sind sie sehr beliebt, da keine baulichen Veränderungen notwendig sind oder Erlaubnis des Vermieters oder einer Behörde einzuholen ist.
Fazit: Heizen mit Bioethanol wäre schwierig und kostspielig
Es zeigen sich mehrere Gründe, die gegen ein Heizen mit Bioethanol sprechen. Die gesundheitlichen Beeinträchtigungen sind auf Dauer höher als viele vermuten. Auch der Umgang mit Bioethanol ist mit einigen Gefahren verbunden, da es sich um einen hochentzündlichen Brennstoff handelt. Als weiteres Kriterium ist der Preis nicht zu unterschätzen.
Es wäre sinnvoll, sich um einen Genehmigung zu bemühen und sich Gedanken über einen Schornsteinanschluss zu machen. Nur so lässt sich langfristig eine sinnvolle und bezahlbare Wärme erzeugen.